Burghaun „unter Strom“

Mit „NordWestLink“ und „SuedWestLink“ zwei zusätzliche Stromtrassen durch die Marktgemeinde Burghaun?

durch gute Zusammenarbeit zwischen unserem Bundestagsabgeordneten Michael Brand, dem CDU Kreisverband Fulda, sowie den beteiligten Kommunen und Ortsverbänden wurde die Trassenführung der Gleichstromtrasse „SuedLink“ durch Osthessen 2020 abgewendet – und ist nun wieder im Spiel.

Zwei neue Gleichstromtrassen: „NordWestLink“ und „SuedOstLink“

Nun planen die Betreiber TransnetBW und TenneT in Rekordzeit zwei neue Gleichstromtrassen: Der „NordWestLink“ (DC41) soll von Bremervörde bis Heilbronn verlaufen und der „SuedWestLink“ (DC42) vom holsteinischen Mölln bis nach Horb am Neckar. Vom südniedersächsischen Einbeck bis Heilbronn plant man einen gemeinsamen Verlauf. In Osthessen verläuft der derzeit etwa 15 km breite Untersuchungskorridor etwa von Friedewald durch die Marktgemeinde Burghaun über Großenlüder und Hosenfeld nach Schlüchtern. 

Dabei wird die alte Planung der „SuedLink“ – Trasse mit eingebunden, die von Steinbach über Burghaun und Gruben nach Sargenzell verlief. Die als Erdverkabelung geplante Trassenführung beinhaltet 3 Gleichstromstränge von insgesamt etwa 72m Breite und jeweils 38m Schutzraum.

Dabei kann man die Praktiken, mit der man das Projekt durch die „EU-Notfallverordnung“ durchpeitschen möchte, durchaus als undurchsichtig bezeichnen: Zwischen der Bekanntgabe des Suchkorridors am 12. Dezember 2023 und der Aufforderung zur Stellungnahme bis zum 31. Januar 2024 durch die Marktgemeinde Burghaun liegen gerade einmal sechs Wochen. Die Abwägung aller Widersprüche, sofern sie durch die „EU-Notfallverordnung“ überhaupt beachtet werden müssen, sowie die anschließende Genehmigung durch die Bundesnetzagentur erfolgen bis spätestens 30. Juni 2024. Bis dahin gilt die EU-Notfallverordnung.

Wie sich der konkrete Trassenverlauf durch die Marktgemeinde Burghaun gestaltet bleibt abzuwarten, insbesondere der Korridor zwischen Burghaun und Gruben ist durch die zusätzliche Erdverkabelung der Wechselstromtrasse P43 („Fulda-Main-Leitung“) mit den bestehenden Gas- und Laugenleitungen schon stark beansprucht.

Resolutionsantrag zur Fulda-Main-Leitung

In der Gemeindevertretung am 17. Oktober 2023 wurde auf Initiative unseres Fraktionsvorsitzenden Christian Heß durch alle Parteien einstimmig eine Resolution beschlossen, die eine brisante Alternativ-Trassierung seitens des Regierungspräsidiums Kassel der Fulda-Main-Leitung ablehnte: Die Obere Landesplanungsbehörde und die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel hatten in einem Anhörungstermin Ende August eine Überlandleitung mit 70 Metern hohen Strommasten von Dittlofrod über Steinbach, der Vockenmühle, über den Hühnerberg und den Mittelberg nach Hünhan und weiter nach Sargenzell vorgeschlagen. Dies würde den letzten unbelasteten Raum in der Marktgemeinde Burghaun zerstören.

Unser Bürgermeister Dieter Hornung berichtete in der Gemeindevertretersitzung vom 8. Dezember 2023 von der Antwort des Regierungspräsidenten Weinmeister, der die Irritationen und Verärgerung über diese Alternativ-Trassierung durch die Marktgemeinde Burghaun sehr bedauert. Die beteiligten Fachbehörden des Regierungspräsidiums Kassel sind hier im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung dieser Bundesfachplanung, wie die Marktgemeinde Burghaun auch, angehört worden. Seitens TenneT wurde diese Alternativ-Trassierung abgelehnt.

Doch keine Erdverkabelung der Fulda-Main-Leitung (P43) in Burghaun?

Das derzeitige Chaos der Ampel-Regierung in Berlin um den neuen Bundeshaushalt kann sich auch ganz konkret auf die Planungen der Fulda-Main-Leitung in Burghaun auswirken. Um das Haushaltsloch der Bundesregierung zu stopfen, sollen nun alle bisher geplanten Wechselstromtrassen, die als kostspielige Erdverkabelung geplant waren, doch oberirdisch verlaufen. Das ist aber zwischen Burghaun und Gruben auf dem Vorschlagskorridor von TenneT nicht möglich. Kommt nun doch die Alternativ-Trassierung des Regierungspräsidiums Kassel wieder ins Spiel? Die CDU Burghaun lehnt dies vehement ab! Keine Planungsspielchen mit unserer Heimat!

Es bleibt nun abzuwarten, wie sich der Bundeshaushalt 2024 genau ausgestaltet und ob man das Haushaltsloch auf Kosten unserer Heimat stopfen will. Bis dahin bleiben wir „unter Strom“!

Wir haben das Gesprächsangebot des Regierungspräsidenten Weinmeister angenommen und ihn nach Burghaun eingeladen. Wir werden über den erfolgten intensiven und konstruktiven Austausch in Kürze berichten.